Die ohnehin schon sehr erfolgreiche Saison für den österreichischen Ruderverband wird mit gleich zwei Vize-Uni-Weltmeisterinnen nochmals versüßt. Lisa Farthofer im Damen Einer sowie im leichten Pendant Anja Manoutschehri holen jeweils die Silberne. Langzeit-Uni-Ruder-Chef Michael Zyskowski feiert seinen Abschied.
Die diesejährige Uni-Ruder-Weltmeisterschaft fand in Posen (Polen) auf der bekannten und beliebten Regattastrecke auf dem Malta-See statt. Die Strecke war heuer schon Austragungsort des dritten Weltcups sowie des Coupe de la Jeunesse und ist für ihren schnellen Bedingungen bekannt.
Im Finale des Damen Einer konnte Lisa Farthofer (WSV Ottensheim) vom vierten Platz bei 500 Metern über die Strecke auf die zweite Position vorrücken. Am Ende fehlte ihr dann doch 1,62 Sekunden auf den Weltmeister-Titel, welcher von der Deutschen Julia Leiding eingefahren wurde. Den dritten Platz errang eine knappe halbe Sekunde hinter Lisa die Irin Monika Dukarska.
Diese Silbermedaille ist ein wichtiger Baustein auf meinem Weg schneller und routinierter im W1x zu werden. Insofern war dieses Wochenende ein gutes Training mit dem Zuckerl eine Medaille mit nach Hause zu nehmen.
Lisa Farthofer über die Silberne bei der Uni-Ruder-WM
Im leichten Damen Einer konnte die Wienerin (allerdings für Albatros Klagenfurt startend) Anja Manoutschehri ebenfalls den zweiten Platz errudern. Bemerkenswerterweise genau wie Lisa Farthofer zuvor, konnte die 21-Jährige vom vierten Platz im Rennverlauf auf den zweiten Platz aufrücken und musste am Ende der Australien Amy James die oberste Stufe des Siegertreppchens überlassen. Anja, die schon vor wenigen Wochen mit einem guten fünften Platz bei der U23-Weltmeisterschaft aufgezeigt hat, zeigt sich mit dieser Platzierung aber sehr zufrieden.
Das es nicht der Sieg ist ärgert vielleicht ein bisschen aber ich weiß ich hab alles gegeben. Im Unterschied zur normalen WM ist generell weniger Druck da und mehr Spaß. Ich wollte hier die Strecke kennenlernen und mich nochmal international unter Beweis stellen und das ist mir finde ich gut gelungen.
Die Uni-WM-Zweitplatzierte über die Regatta
Jakob Zwölfer verpasste nur um Haaresbreite in seinem Semifinale A/B den Einzug ins A-Finale. Den Start im B-Finale musste #12 aus gesundheitlichen Gründen leider sausen lassen.

Ein weiterer Sieger in Posen war Michael Zyskowski. Nach genau zehn Jahren im Universitätsrudern als Disziplinen Chef Rudern des österreichischen Wissenschaftsministeriums (Unisport-Austria) machte der mittlerweile promovierte Mediziner mit seiner gefühlt ebenso zehn Jahre alten Ankündigung, mit dem Uni-Rudern aufzuhören, ernst und nahm in Posen Abschied von dieser Bühne. 37 Medaillien, noch viel mehr Stockerlplätze sowie eine unüberschaubare Menge an guten und lustigen Erfahrungen bei Uni-EMs, Uni-WMs und Universiaden sind das Resümee seiner bemerkenswerten Arbeit, um die eine ganze Generation (wenn nicht mehrere) von österreichischen Rennruderern nicht herum gekommen ist. Dabei setzte sich Michael nicht in das gemachte Nest – Nein, vor zehn Jahren war Uni-Rudern in Österreich noch kein beachtetes Thema. Also bewarb er sich beim Wissenschaftsministerium um ein Budget um zur Uni-WM nach Trakai (Litauen) zu fahren. Diesem Gesuch wurde statt gegeben, was als Startschuss des noch immer jungen universitären Ruderns in Österreich gesehen werden kann. Dr.med.univ. Zyskowski wird sich in den nächsten Jahren dem Abschluss seiner Facharztausbildung zum Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie, seinen Forschungsprojekten und der Betreuung von Internationalen Leistungssportlern widmen. Danke für die großartige und ausdauernde Leistung!
Näheres und Ergebnisse der Uni-WM sind hier zu finden: Link