Head of the Charles: Magdalena Lobnig und der „Great Eight“

Eigentlich ist die Idee recht simpel: Man nehme die besten Skullerinnen der Welt und setze sie zusammen in einen Achter. Kaum eine andere Regatta könnte eine bessere Bühne für ein derartiges Vorhaben bieten wie das seit 1965 ausgetragene „Head of the Charles“ in Boston, an dem rund 11.000 Athleten und 450.000 Zuseher an zwei Tagen teilnehmen und somit die größte Regatta der Welt ist. Hinter diesem eindrucksvollen und für die Ruderinnen amüsanten Projekt stehen die beiden Firmen Concept2 und Hudson Boatworks, sowie die amerikanische Silbermedaillien-Gewinnerin von Rio im Damen Einer Genevra Stone samt ihrem Verein – dem Cambridge Boat Club, der gleichzeitig auch der Verein hinter der Regatta ist. Die Besetzung liest sich annähernd wie ein Finaleinlauf bei den Olympischen Spielen: Gemeinsam mit Magdalena Lobnig sitzen Kim Brennan (AUS), Genevra Stone (USA), Emma Twigg (NZL), Carling Zeeman (CAN), Jeannine Gmelin (SUI), Mirka Knapkova (CZE), Sanita Puspure (IRL) und Steuerfrau Erin Driscoll (USA) im Boot.

„Obwohl wir vielleicht 3 mal im Boot gesessen sind vorher und auch die ganze Saison lang nicht am Riemen sitzen, läuft es richtig gut. Jeder weiß einfach was zu tun ist. Das macht richtig Spaß“

Bei äußerst widrigen Bedingungen konnte sich das Dream-Team bemerkenswerterweise sehr klar gegen den „Great Sweep Eight“ (eine Formation der besten Riemen-Ruderinnen der Welt) durchsetzen. Nässe, Kälte, (Gegen-)Sturm; All das ließ das Gefühl aufkommen „gegen eine Wand zu rudern“ wie die 26-jährige Kärntnerin mit einem Schmunzeln berichtet, „aber im Achter fällt das Gottseidank etwas leichter als im Einer“

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In dieser illustren Runde ist es ist schon fast zur Tradition geworden, dass sich die Damen bereits am Samstag – quasi zum Aufwärmen für den Achter am nächsten Tag – im Doppelzweier ein heißes Rennen um den Titel im „Women’s Championships Double“ liefern. Dieses Jahr war Magdalena Lobnig gemeinsam mit der Irin Sanita Puspure, die eigentlich Lettin ist, auf der Jagd nach dem Sieg. Obwohl die beiden auf dem ersten Streckendrittel sogar die Führung inne hatten, war gegen den Traum-Doppelzweier mit Kim Brennan und Emma Twigg kein Kraut gewachsen. Mit 12 Sekunden Rückstand über die rund 4,8 km lange Strecke ist die Kärntnerin aber dennoch zufrieden.

 

Detaillierte Ergebnisse sind auf www.regattacentral.com zu finden.