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bootstechnik:stemmbretteinstellung:bug_heck

Stemmbretteinstellung (Richtung Bug oder Heck)

Die Stemmbretteinstellung erlaubt es, die Position des Ruderers/der Ruderin in der Längsachse des Bootes zu verstellen.


Stemmbretteinstellung in Längsachse des Bootes

  • Wenn das Stemmbrett Richtung Bug gestellt wird, verändert sich die Position des Ruderers/der Ruderin in Richtung Bug.
  • Wenn das Stemmbrett in Richtung Heck verstellt wird, verändert sich die Position in Richtung Heck.

Die Stemmbrettposition beeinflusst, wie bequem die Sitzposition im Boot ist, und wie gut die Kraft der Beine auf das Ruderblatt übertragen werden kann. In der Praxis bewährt es sich, mehr als eine Stemmbretteinstellung auszuprobieren.


Wird das Stemmbrett weiter in Richtung Bug gestellt,ist

  • die Sitzposition im Endzug bequem – es ist viel Platz vorhanden, um die Ruder abzudrücken
  • der Auslagewinkel zu klein – die Kraft der Beine kann nicht effizient auf das Ruderblatt übertragen werden
  • ist der Druck, den der Ruderer/die Ruderin verspürt, geringer

Wird das Stemmbrett weiter in Richtung Heck gestellt,ist

  • die Sitzposition im Endzug unbequem
  • der Auslagewinkel groß – die Kraft der Beine kann gut übertragen werden
  • ist der Druck, den der Ruderer/die Ruderin verspürt, geringer

Die optimale Sitzposition sollte sich im Skullboot vor allem nach dem Auslagewinkel richten. In zweiter Linie sollte auch auf eine korrekte Endzugposition geachtet werden.

Arbeitswinkel - Auslageposition (links), Endzugposition (rechts)

Video zum Arbeitswinkel beim Rudern


Stemmbretteinstellung in der Praxis

1) Test der Auslageposition: Geh in die Auslageposition und schau, ob du einen Auslagewinkelvon 60 Grad oder mehr erreichen kannst. Dabei solltest du vermeiden, den Oberkörper zu weit Richtung Heck (auf die Oberschenkel) zu legen. Der Blick sollte waagrecht sein, und du solltest nicht das Gefühl haben, dich in die Position „quetschen“ zu müssen. Die Unterschenkel sollten senkrecht sein, die Knie unter der Achsel.

2) Test der Endzugposition: Rolle anschließend in die Endzugposition und schau, ob du deine Beine ausstrecken kannst. Die Rollschiene sollte - bei locker gestreckten Beinen - nicht in den Unterschenkel bohren. Ist dies der Fall, Rollschiene zum Bug verschieben. In der Endzugposition sollte die Fußsohle das Stemmbrett berühren. Ist dies nicht der Fall, Stemmbretthöhe oder Stemmbrettneigung anpassen. Du solltest in dieser Position die Körperspannung zwischen Scheitelpunkt des Kopfes und dem Fussballen spüren. In einer Endzugposition ohne Neigung des Körpers in Richtung Bug („Rücklage“) sollten die Innenhebel der Ruder die Rippen berühren. Der Abstand zwischen den Griffen sollte etwa 1 Handbreit sein. Die Hebel sollten nicht viel über Brusthöhe sein, da das Abdrücken sonst erschwert wird. Ist dies nicht der Fall, Dollenhöhe anpassen.

Bei senkrechtem Oberkörper sollte noch etwas Platz zwischen den Griffen sein, um einigermaßen bequem und flüssig abdrücken zu können. 3) Test der Neutralstellung: In der Neutralstellung sollten die Ruder etwa in rechtem Winkel zum Bootskörper stehen. Die Lendenwirbelsäure sollte in Lordose (d.h. nach vorne gekrümmt sein) – kein „rundes Kreuz“. Erneut testen, ob die korrekte Auslageposition erreicht werden kann.

4) Zum Test der gewählten Einstellung ein paar Hundert Meter Rudern:

  • Gelingt eine flüssige heckwärtige Umkehrbewegung?
  • Ist der Auslagewinkel auch in Bewegung groß genug?

Die Informationen zur bug-/heckwärtwärtigen Einstellung des Stemmbretts sind im Ruderreport 2/2017 zusammengefasst.


Sitzen kleinere und größere Ruderer/innen gemeinsam in einem Boot, müssen in der Praxis oft Kompromisse gefunden werden.


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bootstechnik/stemmbretteinstellung/bug_heck.txt · Zuletzt geändert: 2018/12/06 16:08 von veronikaebert