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sicherheit:kaelte

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Rudern bei tiefen Wassertemperaturen

Viele Gewässer können auch in der kalten Jahreszeit mit dem Ruderboot befahren werden.

Rudern auf der Alten Donau bei winterlichen Temperaturen. Auch auf einem ruhenden Gewässer kann eine Kenterung gefährlich werden.

Zweifellos ist es wichtig, Kleidung zum Wechseln für längere Ausfahrten mitzunehmen.

Doch eine Kenterung ist wesentlich gefährlicher als in der warmen Jahreszeit:

Bei Kontakt mit kaltem Wasser kühlt der Körper nicht nur viel schneller aus, körpereigene Reflexe als Reaktion auf die plötzliche Abkühlung können die Gefahr weiter verschärfen.

Als Reaktion auf die Kälte werden die Blutgefäße verengt, und das wärmere Blut aus den Extremitäten im Körperkern gesammelt.

Durch die Kälte werden die Finger klamm und weiß. Das Halten von Gegenständen bzw. das Anhalten wird schwierig bis unmöglich.

Besondere Problematik von Kenterungen im kalten Wasser:

  • Unfähigkeit zu schwimmen
  • Verlust der Fähigkeit die Hände anzusteuern, um sich z.B. am Boot festzuhalten oder zurück zu klettern
  • Gefahr von Herzrhythmusstörungen, die durch kaltes Blut aus den Extremitäten verursacht werden können, daher bei der Bergung von Gekenterten die Gliedmaßen nur langsam und sachte bewegen

Besondere Sicherheitsvorkehrungen sind erforderlich , wenn die Wassertemperatur 10 ° C oder weniger beträgt oder wenn Umweltbedingungen wie starker Wind, Nebel oder Kälte die Auskühlung weiter beschleunigen.

Feuchte, nebelige Luft beschleunigt die Auskühlung des Körpers im Winter

Wichtige Vorkehrungen um Unfälle bei tiefen Temperaturen zu vermeiden:

  • Wind- und Wetterbericht beachten
  • Warme bzw. wasserdichte Kleidung in wasserdichten Gepäcksstücken mitführen, falls diese nicht schwimmen, diese am Boot fixieren
  • Ausfahrten in größeren Mannschaftsbooten (kein Einer, Zweier oder Doppelzweier)
  • Zustand von Booten und Rudern vor der Abfahrt überprüfen
  • Tragen einer Schwimmweste
  • Mobiltelefon mit eingespeicherten Notrufnummer parat haben
  • Notpfeife oder Ähnliches mitführen
  • alle Mannschaftsmitglieder haben einen Erste-Hilfe-Kurs
  • Begleitboot mitfahren lassen

Auf Vereinsebene sollten folgende Maßnahmen getroffen werden:

  • Die Mitglieder davor warnen, aufs Wasser zu gehen
  • Den Mitgliedern raten, nur dann aufs Wasser zu gehen, wenn sie eine persönliche Schwimmhilfe (PFD) oder Rettungsweste in geeigneter Größe für jedes Besatzungsmitglied tragen oder mitführen
  • Gegebenenfalls die Ausfahrt nur dann zu erlauben, wenn ein Sicherheitsboot mit einer PFD oder einer Rettungsweste für jedes Besatzungsmitglied das Ruderboot begleitet

Link zu den FISA’s Minimum Guidelines for the Safe Practice of Rowing, vor allem Unterkapitel siehe III. Cold Water Guidelines – Hypothermia.


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sicherheit/kaelte.1596446987.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/08/03 11:29 von veronikaebert