Erstmals seit den Olympischen Spielen 2004 wird der österreichische Rudersport wieder bei Olympia vertreten sein. Paul und Bernhard Sieber sicherten sich bei den Weltmeisterschaften in Aiguebelette in Frankreich (30. August – 6. September) mit Platz drei im B-Finale und dem neunten WM-Endrang das Olympia-Ticket. Der Leichtgewichts-Doppelzweier der Damen mit Sara Lambing und Leonie Pless belegt im C-Finale Platz sechs und beendet die WM auf dem 18. Endrang.
Es war das erwartete enge Rennen im B-Finale des Leichtgewichts-Doppelzweiers der Herren. Aber Paul und Bernhard Sieber zeigten, dass sie zur Weltklasse in dieser Bootsklasse gehören. Mit Rang drei im B-Finale und dem neunten WM-Rang sicherten sie sich einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. „Es war eines unseren besten und verrücktesten Rennen. Nach 400 Meter waren die Boote noch gleichauf, sowas habe ich noch nie erlebt, einfach irre“, sagt Paul Sieber. Über die Ziellinie schob das ÖRV-Boot hinter Polen und den USA auf Rang drei und stellte mit dem neunten Gesamtrang die beste WM-Platzierung von 2013 ein. „Es ist unglaublich, was wir, die Trainer und der Verband gemeinsam geschafft haben. Wir sind unglaublich dankbar für die Unterstützung, die wir in den letzten Jahren von jedem einzelnen mitbekommen haben,“ so Paul und Bernhard Sieber. „Es ist unglaublich, welche Nationen wir mit den Niederlanden und Neuseeland hinter uns gelassen haben und es macht uns stolz, es als erstes Boot seit zwei Olympischen Spielen wieder für Österreich zu Olympia geschafft zu haben, und das in einer der schwierigsten Bootsklassen“, sagt Bernhard Sieber.
Nationaltrainer Carsten Hassing zum olympischen Quotenplatz: „Es war ein langer Weg und wir haben das Ziel erreicht. Es ist wichtig für die Burschen, wichtig für Österreich und wichtig für den Rudersport. Viele Menschen freuen sich über diesen Erfolg, dass der österreichische Rudersport wieder bei Olympischen Spielen vertreten ist. Aber die Weltmeisterschaften sind noch nicht zu Ende und es ist sicher eine große Motivation für die anderen Boote, die morgen noch die Chance haben, sich für Rio zu qualifizieren.“
ÖRV-Sportdirektor Norbert Lambing: „Die Burschen sind eine intelligente WM gefahren, mit dem Ziel der Olympia-Qualifikation. Man hat gesehen, dass im Semifinale die Chance auf den Finaleinzug da war, aber sie haben bewusst zurückgesteckt, um frisch für den B-Finallauf zu sein. Eine taktische Meisterleistung mit dem gewünschten Erfolg. Im nächsten Jahr gibt es dann kein taktieren mehr, da geht es dann um die olympischen Medaillen.“
Morgen, Sonntag, haben mit dem Leichtgewichts-Vierer ohne (Alexander Chernikov, Florian Berg, Matthias Taborsky, Joschka Hellmeier) und Magdalena Lobnig im Einer der Damen noch die Chance sich einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2016 zu sichern. Der LG-Vierer ohne benötigt Rang fünf im B-Finale (11. WM-Gesamtrang), Magdalena Lobnig Rang drei in ihrem Lauf (9. WM-Gesamtrang).
Sara Laming und Leonie Pless waren heute, Samstag, im C-Finale des Leichtgewichts-Doppelzweiers im Einsatz, wo sie den sechsten Platz belegten. Die Ruderinnen des WRK Donau beenden die Weltmeisterschaften somit auf dem 18. Endrang.
ÖRV-Team bei den Weltmeisterschaften in Aiguebelette (FRA)
Ergebnisse, Samstag, 5. September 2015
Finale B
LM2x (LG-Doppelzweier) – Paul Sieber (STAW Wien) / Bernhard Sieber (STAW Wien): 1. Artur Mikolajczewski/Milosz Jankowski (POL) 6:20,25 Min.; 2. Andrew Campbell Jr/Joshua Konieczny (USA) 6:20,55 Min.; 3. Paul Sieber/Bernhard Sieber (AUT) 6:22,04 Min. – Endrang 9 und Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2016
Finale C
LW2x (LG-Doppelzweier) – Sara Lambing (WRK Donau) / Leonie Pless (WRK Donau): 1. Gianina-Elena Beleaga/Ionela-Livia Lehaci (ROU) 7:01,25 Min.; 2. Ilse Paulis/Maaike Head (NED) 7:02,00 Min.; 3. Amalia Tsiavou/Georgia Dimakou (GRE) 7:03,26 Min.; 6. Sara Lambing/Leonie Pless (AUT) 7:12,49 Min. – Endrang 18
Weiterer Zeitplan
Sonntag, 5. September 2015
Finali B
LM4- (LG-Vierer ohne): Joschka Hellmeier (Pirat Wien) / Alexander Chernikov (LIA Wien) / Florian Berg (Nautilus Klagenfurt) / Matthias Taborsky (WRC Pirat) um 12:20 Uhr
W1x (Einer) – Magdalena Lobnig (VST Völkermarkt) um 12:50 Uhr