Lobnig holt Quotenplatz für Rio 2016

Nach Bernhard und Paul Sieber gestern im Leichtgewichts-Doppelzweier löste auch heute Magdalena Lobnig im Damen Einer das Ticket für die Olympischen Spiele 2016. Mit Platz drei im B-Finale sicherte sie sich den Quotenplatz. Alexander Chernikov, Florian Berg, Matthias Taborsky und Joschka Hellmeier scheiterten mit Rang sechs im B-Finale nur knapp an der Olympia-Qualifikation, nur an die Top-5 im B-Finale wurde ein Quotenplatz vergeben.

Es war eine emotionale Weltmeisterschaft für Magdalena Lobnig mit einem Happy End und einem B-Finale, das an Spannung nicht zu überbieten war. Platz drei im B-Finale des Damen Einer musste es für Magdalena Lobnig werden, um sich für Rio 2016 zu qualifizieren, und den dritten Platz (Rang neun im WM-Gesamtergebnis) holte sich die 25-Jährige in einem Herzschlagfinale hinter Anna Malvina Svennung aus Schweden und der Litauerin Lina Saltyte. „Mir fällt ein Stein vom Herzen, ich kann es noch gar nicht realisieren“, so Lobnig überglücklich. „Ich bin die ersten 1.000 Meter ganz gut ins Rennen gekommen, die dritten 500 Meter waren dann nicht so gut. Ich habe dann gesehen, dass alle anderen gehen und ich dachte mir, ich muss auch mitziehen. Ich bin überglücklich, dass es mit dem Quotenplatz für Olympia gereicht hat. Ich bin schlecht in die WM gestartet und der Druck war groß, das Halbfinale hat mir dann aber wieder Sicherheit gegeben“, sagt Lobnig. Jetzt will sich die Ruderin des VST Völkermarkt erst einmal eine Pause gönnen. „Mein Körper braucht jetzt mal Ruhe, um auf einen normalen Level zu kommen“.

Erstmals seit den Olympischen Spielen 2004 in Athen ist Österreich wieder mit zwei Booten bei der olympischen Regatta vertreten. Ein Damen Einer qualifizierte sich mit Astrid Unger letztmals 1984 in Los Angeles für Olympia, sie belegte damals den neunten Platz.

Um einen Rang verpassten Alexander Chernikov, Florian Berg, Matthias Taborsky und Joschka Hellmeier die Qualifikation für Rio 2016. Im B-Finale des Leichtgewichts-Vierer ohne schoben die ÖRV-Athleten auf Rang sechs ins Ziel, Rang fünf wäre für die Qualifikation notwendig gewesen. Die Enttäuschung bei den Athleten entsprechend groß. „Wir haben den Start nicht so erwischt wie im Semifinale, es hat sich generell nicht so frei und leicht angefühlt wie vorgestern“, erklärt Florian Berg. „Wir haben uns beim Training in der Früh gut gefühlt, sind dann aber nicht so ins Rennen gekommen und konnten nicht ins Geschehen eingreifen. Es ist bitter, dass wir die Quote so knapp nicht erreicht haben“, so Berg.

ÖRV-Präsident Horst Nussbaumer: „Ich bin überglücklich, dass wir zwei Plätze für die Olympischen Spiele 2016 geschafft haben. Unser Ziel war es ein Boot wieder zu Olympia zu bringen, mit zwei Booten haben wir dieses Ziel übertroffen und ein drittes Boot hat den Quotenplatz nur ganz knapp verpasst. Ich bin wahnsinnig glücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben. Auch die internationale Ruderfamilie freut sich für uns und wir werden mit Glückwünschen übersät. Wenn man ein Resümee ziehen kann, dann jenes, dass die Arbeit, die wir in den letzten Jahren gemacht haben richtig und der einzige Weg ist, wie man den Rudersport professionell betreiben kann und um Quotenplätze für Olympische Spiele mitfahren kann. Internationale Beispiele zeigen, dass man in vier Jahren Arbeit einen ersten Schritt machen kann, aber um langfristig und nachhaltig zu arbeiten benötigt man acht Jahre. Ich hoffe, dass wir von der Öffentlichen Hand und der österreichischen Ruderfamilie die Unterstützung bekommen weiterzuarbeiten. “

Sportmedizinisch und sportwissenschaftlich wurde das ÖRV-Team während der gesamten Weltmeisterschaft von Dr. Richard Malousek und Barbara Wolfschluckner vom IMSB Austria sowie von den Physiotherapeuten Othmar Haag und Andre Merger optimal betreut.

Vergabe des Austragungsortes der WM 2019 morgen, Montag
Für Österreich wird es auch nach dem Schlusstag noch einmal spannend: Im Rahmen des FISA-Congress, der Versammlung der nationalen Verbände, wird über den Austragungsort für die WM 2019 zwischen Linz-Ottensheim und Mitbewerber Hamburg entschieden. Die Weltmeisterschaften 2019 sind als Qualifikationsregatta für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio von entscheidender Bedeutung.

ÖRV-Team bei den Weltmeisterschaften in Aiguebelette (FRA)

Ergebnisse, Sonntag, 6. September 2015

Finali B

LM4- (LG-Vierer ohne): Alexander Chernikov (LIA Wien) / Florian Berg (Nautilus Klagenfurt) / Matthias Taborsky (WRC Pirat) / Joschka Hellmeier (Pirat Wien): 1. USA (Anthony Fahden/Anthony/Tyler Nase/Edward King/William Daly) 5:55,03 Min.; 2. China (Wei Jin/Tao Zeng/Chenggang Yu/Jingbin Zhao) 5:55,62 Min.; 3. Großbritannien (Jonathan Clegg/Peter Chambers/Mark Aldred/Chris Bartley) 5:56,29 Min.; 6. Österreich (Alexander Chernikov/Florian Berg/Joschka Hellmeier/Matthias Taborsky) 6:02,84 Min. – Endrang 12

W1x (Einer) – Magdalena Lobnig (VST Völkermarkt): 1. Anna Malvina Svennung (SWE) 7:26,60 Min.; 2. Lina Saltyte (LTU) 7:27,30 Min.; 3. Magdalena Lobnig (AUT) /:27,52 Min. – Endrang 9 und Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2016

Offizielle Website WM Aiguebelette

Website FISA

Website Teamarzt Dr. Malousek

IMSB Austria