Nachruf Irmgard Bangelmaier-Eiler

Familienmensch – Geschäftsfrau –Sportlerin

Tief betroffen muss die Ruderwelt, insbesondere die oberösterreichische, von Irmgard (Irmi) Abschied nehmen. Viel zu früh und überraschend.

Durch ihren Vater, selbst ein begeisterter Ruderer kam Irmi früh zum Rudersport. Auch ihre Mutter, eine mehr als rührige Seele des Schuhhauses Eiler, war gerne auf Wanderfahrt. Irmi erinnerte in Vielem an „Mitzi“

Beim Linzer Ruderverein ISTER fand sie mit der EM Silbermedaillengewinnern Eva Sika-König eine großartige Lehrmeisterin und schon bald konnte sie mit ihrer Partnerin Renate Sika (Sigl) an Österreichischen Staatsmeisterschaften erfolgreich teilnehmen und Staatsmeistertitel im Vierer erringen. Irmi startete auch international. Ihre Ruderkameradinnen waren überzeugt, dass man mit ihr Pferde stehlen könne. Sie war ein Bewegungstalent und fand nicht nur die Herzen ihrer Betreuer und Partnerinnen, sondern auch das der Funktionäre. Wie stolz war doch ihr Vater Hans Eiler auf die erfolgreiche Tochter.

Ich habe Irmi als Aktive im Einer und Doppelzweier, in den Sechziger Jahren kennen gelernt. Besonders erinnere ich mich an 1962 wo sie erfolgreich in Ulm und Bamberg gerudert hat.

Irmi  war auch Mitglied des RV WIKING, wo sie nach der Aktivenzeit – ihr Einsatz für das Traditionsschuhhaus Eiler war zu groß geworden – begeistert Wanderrudern betrieb. Wir alle waren begeistert von ihrer Kondition, ihrer Ausdauer. Aber eines musste bei jeder Wanderfahrt sein, „schwappen“, eine Liegepause im Boot wo Irmis Liegetechnik einzig war. Unvergesslich ihre Lebensfreude und Begeisterung für den Rudersport. Irmi war wissensbegierig an ALLEM interessiert, halt eine der starken „Eilerfrauen“. Irmi liebte Musik und war fast bei jedem Konzert im Brucknerhaus zu sehen. Irmi erheiterte ihr Umfeld oft durch ihren trockenen Humor und ihre Schlagfertigkeit.

Sie war im Ruderboot von der Loire bis zum Nil unterwegs insbesondere auf der von ihr geliebten Donau. Sie ist wohl dutzende Male von Linz in die Wachau und weiter gerudert. Noch vor nicht einmal 4 Wochen hat sie sich zur traditionellen Frühjahreswanderfahrt von Vohburg nach Linz, mehr als 300 Ruderkilometer, angemeldet. Diese Fahrt wird nun ohne Irmi stattfinden, aber in tiefen Gedanken an eine unvergessliche Persönlichkeit, sei es als Familienmensch oder als erfolgreiche Geschäftsfrau. Sie kannte kein Ausrasten. Noch vor ein paar Wochen besuchte sie die Schuhmesse in Mailand um für das Geschäft und die Kunden und Kundinnen Neuheiten der Schuhwelt präsentieren zu können.

Besondere Liebe galt ihrer Familie, sie war so stolz auf ihre erfolgreichen Söhne, auch wenn diese andere Sportarten bevorzugten.

Sie war bis zuletzt eine ewig Junggebliebene, voll Elan und Interesse an den Veränderungen dieser Welt.

Unsere Anteilnahme gilt Gatten Werner und den Söhnen Peter und Hans. Wir werden Irmi sehr vermissen, insbesondere die oberösterreichische Rudergemeinde. Sie war unser Vorbild in Vielem.

Irmis Lieblingsruderstellung „schwappen“
ÖSTM 1968 mit Eva und Renate Sika

Verfasser: Helmar Hasenöhrl