Um die 24 Grad, Sonnenschein, kaum Wind. So kennt man die Regattastrecke auf einem Altarm der Donau in Linz-Ottensheim, und so präsentierte sie sich auch am Wochenende der EUROW von 27.-28. Mai 2023. Neben einer großen Anzahl an vorwiegend jungen Athlet:innen und ihren Betreuern ist auch Anna-Maria Götz vor Ort, um sich das Geschehen nicht nur als Kärntner Landestrainerin, sondern auch besonders in ihrer Rolle als Jugendnationaltrainerin anzusehen. Einige Boote starten dieses Wochenende auf ihre Meldeempfehlung hin, beispielsweise jene, die am 23. Juni 2023 an der Olympic Hopes Regatta in Szeged/HUN teilnehmen werden, und die, die noch um die begehrten Tickets für den Coupe de la Jeunesse fahren. Sie merkt an, dass dieses Wochenende allerdings etwas die Messlatte nach oben fehlt: diejenigen Athlet:innen, die letztes Wochenende bei der Junioren-EM in Frankreich gestartet sind, dürfen die EUROW auslassen. Damit fehlte die nationale Konkurrenz in den Rennen, ein wirklicher Vergleich war schwierig – “die Messlatte nach oben hat da ein bisschen gefehlt”. Das mache die Einordnung etwas schwieriger, erklärt Götz. Im Allgemeinen wurden ihre Erwartungen jedoch erfüllt. Hervorheben möchte sie die Leistung der jungen Sportler Anton Pfurtscheller und Christoph Spath-Glantschnig, die als B-Junioren im Rennen der Männer-Zweier ohne Steuermann der offenen Klasse mitfahren mussten. Dort präsentierten sie sich hervorragend und schafften es, sich sowohl im Vorlauf als auch im Finale mit nur wenig Rückstand auf die Siegerboote den zweiten Platz sichern. Damit konnten sie weitaus erfahrenere Crews hinter sich lassen.
Des weiteren betont sie das große Starterfeld im Junioren-B-Bereich. Es sei nicht selbstverständlich, dass beispielsweise bei den Junioren-Achter-Rennen ein Vorlauf notwendig ist und zwei Finali gefahren werden können. Auch Jugendscout Julian Endlicher freut sich darüber: “Am größeren Meldefeld sieht man, dass die Vereine gute Nachwuchsarbeit leisten”, lobt er die Entwicklung im österreichischen Nachwuchssport – “Da ist gerade eine gute Dynamik drin”.
Anna-Maria Götz rechnet sich weiterhin rege Beteiligung bei den nächsten großen Regatten aus, besonders bei der Wiener Internationalen Ruderregatta Ende Juni, wo erneut Achter des Junioren-B-Projekts starten sollen. Ebenso hofft sie auf ein ähnlich großes Feld im Nachwuchsbereich bei den österreichischen Staatsmeisterschaften im Herbst.
Über die Regatta selbst hat sie nur lobende Worte übrig: “Ich war sehr begeistert vom Organisationsteam – alles, was Organisation und Durchführung anging, war klasse”, sagt die Trainerin im Rückblick auf das Wochenende. Abschließend fasst sie zusammen, dass die EUROW in Ottensheim vor allem ein Wegweise war: “Die Ergebnisse zeigen gewisse Richtungen für die Mannschaften, und wohin sie unterwegs sind.” Die nächsten Stationen mit internationaler Beteiligung für ihre Nachwuchstalente: die Vienna International Rowing Regatta und die internationale Regatta in Bled.
Bericht: Selma Köhler