Die Chancen aufs Ticket nach Rio

Für die österreichischen Ruderer ist die olympische Restquoten-Regatta (22. Mai bis 24.Mai) die letzte Chance weitere Boote für die Olympischen Spiele in Rio zu qualifizieren. Am Start sind der leichte Vierer ohne der Herren sowie der Damen Doppelzweier.

Die olympische Restquoten-Regatta ist in jeder Hinsicht eine besondere Regatta. Sie findet nur alle vier Jahre immer statt- immer in Luzern (Schweiz) auf dem berühmten Rotsee. Die Rennen bei dieser Regatta sind binäre Rennen – entweder man belegt einen der ersten beiden Plätze oder man hat versagt. Einerseits sind nicht wenige Karrieren an diesem berühmt-berüchtigten Wettkampf zerschellt, andererseits haben manche Olympia-Siege hier schon ihren Anfang genommen. Einer der es wissen muss, ist Vierfach-Weltmeister Wolfgang Sigl, nunmehriger Stützpunkt – Trainer des ÖRV in Wien. Er hat sich 2004 mit seiner Mannschaft mit einem Husarenritt bei der Restquoten-Regatta für die Olympischen Spiele in Athen qualifiziert. „Wir waren damals viel nervöser als vor normalen Regatten. Wir sind die ganze Nacht davor auf Nadeln gesessen – bei der Restquoten-Regatta werden die Nerven auf eine echte Probe gestellt“, erinnert sich Sigl.

Der leichte Vierer ohne der Herren wird sich in der Besetzung Markus Lemp (Wiking Linz) / Alexander Chernikov (LIA Wien) / Florian Berg (Nautilus Klagenfurt) / Julian Schöberl (WSV Ottensheim) auf die Jagd nach einem der beiden begehrten Plätze begeben. Bei der Weltmeisterschaft 2015 in Aiguebelette (Frankreich) ist der österreichische Vierer (in leicht geänderter Besetzung) nur ganz knapp an der Qualifikation gescheitert. Der in dieser Saison neu ins Boot gekommene Schlagmann Markus Lemp berichtet über die letzten Trainingswochen: „Wir konnten wirklich gut trainieren, haben hohen Speed aufgebaut. Momentan regenerieren wir uns und werden am Sonntag mit Volldampf in die Regatta starten“. Florian Berg ergänzt: „Obwohl das Boot seit dem Weltcup in Varese wirklich gut gelaufen ist, haben wir letzte Woche nochmals etwas Konstanz und Sicherheit aufbauen können – das war wichtig. Der Fokus passt.“

Wie der leichte Vierer ohne der Herren, hat auch der Damen Doppelzweier mit Leonie Pless (Donau Wien) und Lisa Farthofer (WSV Ottensheim) die Europameisterschaften vor zwei Wochen ausgelassen, um sich optimal auf die große Aufgabe „Restquote“ vorbereiten zu können. Unter der Ägide von Trainer Kurt Traer haben die beiden in Völkermarkt ideale Trainingsbedingungen vorgefunden. „In Kärnten ist viel weiter gegangen und wir haben viele sehr gute Trainings absolvieren können. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen könne“, so Farthofer. Leonie Pless ist im Vorjahr noch im Leichtgewichts-Doppelzweier (mit Sara Lambing) im Boot gesessen, dieses Jahr hat die seit letztem Jahr eingebürgerte Frankfurterin auf den schweren Doppelzweier gewechselt.

Qualifikations-Regatta auf worldrowing.com