Internat. Regatta Wedau/Duisburg

„Duisburg ist immer eine Reise wert“ sagt ÖRV-Trainer Karl Ivanics. Und so auch dieses Mal: Am Wochenende des 13./14. Mai begleitete er als Teammanager 15 österreichische Athlet:innen zur internationalen Wedau-Regatta. Auf der Strecke, die in einem wunderschön gepflegten Park gelegen ist und sich die Anlage mit einigen anderen Wassersportarten teilt, messen sich jedes Jahr Mannschaften aus aller Welt. Neben unserem Team waren vor allem Frankreich, Tschechien, Japan, die Niederlande, Polen und Hongkong und, wie jedes Jahr, ein großes Team aus verschiedensten deutschen Vereinen vertreten.
Trotz warmen Temperaturen und viel Sonnenschein spielte das Wetter das ganze Wochenende leider den meisten unserer Crews übel mit. Durch den böigen Nordostwind, der schräg über die Regattastrecke pfiff, waren die Außenbahnen stark benachteiligt. „Am Nachmittag war es eine Windlotterie – je niedriger die Bahn, desto schlechter waren deine Chancen“, erklärt der Teammanager. Da die Bahnen für die Finali entsprechend der Vorlaufzeiten besetzt wurden, bedeutete das besonders für die U23-Teams im W2- mit Lisa Zehetmair (DOW) und Laura Swoboda (OTT) und im M2- mit Fabian Gillhofer (IST) und Vitus Haider (WLI) eine Erschwernis. Die Gegebenheit, dass die B- und A-Senioren in gemischten Events starteten, führte zu weit auseinandergezogenen Feldern in den Vorläufen. „Das macht es richtig schwer, sich völlig auszubelasten und wirklich gute Zeiten zu fahren“, kommentiert Karl Ivanics – was wiederum zu schlechteren Bahnen und schwierigere Bedingungen am Nachmittag führte.
Dem Mut der jungen Crews tat dies jedoch keinen Abschlag, und beide Boote konnten sich sicher für ihre jeweiligen B-Finali am Samstag qualifizieren.  Sowohl Lisa und Laura als auch Fabian und Vitus konnten sich dort mit einem 4. Platz den 10. Gesamtrang sichern. Auch sonntags landete der U23 M2- mit der zweitschnellsten Vorlaufzeit unter den U23-Booten im B-Finale, wo sie den 2. Platz erreichen konnten. Ähnlich ging es dem U23-W2- am zweiten Regattatag, der das kleine Finale als drittplatziertes Boot bestreiten konnte.
Der Senioren-A 2- mit Alexander Chernikov (LIA) und Adrian Reininger (IST) fuhr samstags ebenfalls im B-Finale, welches von einem starken Duell um den zweiten Platz geprägt war. Schlussendlich mussten sie sich aber ihren Konkurrenten aus Deutschland geschlagen geben und fuhren als Dritte über die Ziellinie. Am Sonntag hingegen schafften sie den Einzug ins A-Finale und beendeten die Regatta mit einem 6. Platz.
Der M4x mit Armin Auerbach, Jörg Auerbach, Paul Heindl und Thomas Lehner vom WRC Donaubund schaffte es an beiden Tagen ins Finale A. Am ersten Renntag konnten sie dort einen 4. Platz errudern, am Sonntag überquerten sie als knappe 5. über die Ziellinie.
Bei den leichten U23 W2- entfielen die Vorläufe, und das Boot mit Anna Schäfer und Teresa Pellegrini (beide DOW) konnte sich samstags gegen ein Team aus Hongkong und eines aus Deutschland durchsetzen. Damit fuhren sie ebenfalls auf Rang 4. Am Sonntag hatten die Wienerinnen Pech in der Windlotterie – auf der ungünstigen Bahn 1 mussten sie gegen den böigen Wind kämpfen. Damit reichte es dann trotz eines engagierten Rennens nur für den 6. Platz.
Ihre Kollegin in der U23-Altersklasse, Emma Gutsjahr (PÖC), die letztes Jahr mit ihrer Doppelzweier-Partnerin Greta Haider (WLI) in Bled Gold holen konnte, startete in Duisburg im mit insgesamt 21 Starter*innen stark besetzten Feld des U23-W1x. Am Samstag musste sie sich im Vorlauf nur der Schweizerin Olivia Roth, die die beste Vorlaufzeit fahren konnte, geschlagen geben. Die junge Ruderin qualifizierte sich damit solide für das B-Finale am Nachmittag, in dem sie sicher auf dem 4. Platz landete. Am Sonntag jedoch schaffte sie den Einzug ins Finale A, wo sie nach einem beherzten letzten 500er als Fünfte das Rennen beendete.
Mathias Mair (SEE), der im LM1x der U23 an den Start ging, ging es ähnlich. Nach einem stark aufgeteilten Vorlauf schaffte er den Einzug ins B-Finale am Samstag. Dieses war schnell entschieden, auch hier trennte sich von Anfang an das Feld auf, und er konnte seinen zweiten Platz vom Start bis ins Ziel mit offenem Wasser zwischen sich und dem Drittplatzierten verteidigen. Der Vorlauf am Sonntag gestaltete sich einiges spannender: er und sein Konkurrent Paul Maissenhaelter aus Konstanz bestritten die gesamte Strecke Bugball an Bugball, bis sie schließlich im Rahmen der Zeitnehmung gemeinsam als Erste ins Ziel und damit beide ins A-Finale fuhren. Auch dort trug sich ein knappes Rennen aus, in dem der Oberösterreicher lange auf dem Kurs für Bronze ruderte, sich schlussendlich aber, mit einem Rückstand von weniger als zwei Zehntelsekunden, mit Platz 4 zufrieden geben musste.
Den einzigen Stockerlplatz des Wochenendes holte der Pirat Lukas Hömstein am Samstag. Nach einem verschlafenen Start holte er ordentlich auf. „Ich bin ein bisschen zu verhalten auf den ersten 1000 gewesen, aber hab dann gscheit aufgedreht“, sagt der junge Wiener zu seinem Rennen. Nach einer nervenaufreibenden Aufholjagd am letzten 500er beendete er das Rennen mit einer Endzeit von 07:55,15 nur knapp 2 Sekunden hinter seinem Gegner Hin Chun Chiu aus Hongkong. Den ersten Platz holte Masahiro Takeda, der bei der WM 2022 im leichten Doppelzweier für Japan an den Start ging. Am Sonntag hatte er jedoch mit der windbedingt schwierigen Bahn 4 zu kämpfen, weshalb er trotz eines mutigen Rennens als 6. ins Ziel kam.
„Duisburg und Essen sind für die U23 das, was für die Junioren München ist“ sagt Ivanics abschließend – „Es bietet immer einen guten Vergleich, man sieht, wo man als Mannschaft steht“. Er lobt die hervorragende Organisation der Regatta und zeigt sich trotz der gemischten Ergebnisse zufrieden: „Wir haben gesehen, wo wir noch arbeiten müssen. Da muss noch ein bisschen was passieren. Das haben wir aber aber auch gewusst. Die Leute sind super, beherzte Rennen gefahren – es war ein tolles Wochenende!“
 
Bericht: Selma Köhler


2023IWR_Ergebnisse-Detail-1-1
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